Canon EF 100mm f/2.8L Macro IS USM

Wer auf der Suche nach einem Makro-Objektiv ist, kann mit dem 100mm-Makro von Canon nicht viel falsch machen. Eine kleine Vorstellung der Festbrennweite.

Dieser Satz galt eigentlich auch schon für den Vorgänger. Das alte 100/2.8 USM habe ich 2007-2008 benutzt, damals noch an einer APS-C-Kamera. Das war ein richtig gutes Objektiv. Das neue 100mm-Makro von Canon hat nun noch einen roten Ring und den IS dazubekommen. Schlechter ist es dadurch bestimmt nicht geworden (nur etwas teurer).

Aber fangen wir am Anfang an. Ist das Objektiv scharf? (Die unvermeidliche Frage.) Natürlich ist es das, wie praktisch alle Makro-Objektive. Ich kenne keins, das in der Abbildungsleistung schwächeln würde, auch die Makro-Objektive der Drittanbieter geben sich da nichts. Diese sind nur teilweise nicht innenfokussierend (Objektiv fährt dann aus, wenn man auf kurze Entfernung scharfstellt) oder haben keinen USM (Autofokus ist dann eher laut und langsam).

Schauen wir uns das 100mm-L-Makro also mal an. Es ist 123mm lang und wiegt 625g. Der Filterdurchmesser beträgt 67mm. Die Naheinstellgrenze liegt bei 30cm (gemessen ab der Sensorebene, wir reden hier nicht vom Arbeitsabstand), der Abbildungsmaßstab beträgt 1:1. Das Objektiv hat einen USM-Autofokusantrieb, der sich jederzeit manuell verstellen lässt. Der Fokusbereich lässt sich auch auf nah oder fern begrenzen. Eine Gegenlichtblende wird mitgeliefert, eine Stativstelle gibt es nur optional (ist aber meiner Meinung nach nicht nötig).

Ein schönes Feature ist der IS, den man bei der Brennweite gut gebrauchen kann. Bildstabilisierung ist technisch nicht so einfach im Nahbereich, aber der neu entwickelte Hybrid-IS leistet da ganz gute Arbeit. Canon spricht von 4 Stufen Stabilisierung, in der Praxis würde ich eher von 3 Stufen ausgehen, im Nahbereich 2 Stufen. Dennoch ist die Funktion sehr praktisch, wenn man nicht mit dem Stativ arbeitet.

Die Abbildungsqualität ist, kurz gesagt, praktisch die gleiche wie beim Vorgänger. Das ist eine gute Nachricht. Einzig das Bokeh war ein klein wenig unruhig beim Vorgänger, die Unschärfekreise nicht ganz rund. Das wurde nun verbessert, das Bokeh hat etwas dazu gewonnen und kommt harmonischer daher.

Insgesamt ist das 100L-Makro ein feines Objektiv, dass sich sehr gut verwenden lässt. Dazu tragen auch die Abmessungen bei (an der 6D ist es ganz gut ausbalanziert), der IS ist sehr praktisch und auch wenn man keine Makros fotografiert, hat man mit dem Objektiv eine universelle 100mm-Festbrennweite. Das Haupteinsatzgebiet dürfte aber im Makrobereich liegen und ich habe mich dann mal daran versucht einige Blümchen zu fotografieren.

Das 100L-Makro ist also eine universelle 100mm-Festbrennweite und taugt auch für andere Anwendungsgebiete wie z.B. für Porträts. Dennoch muss ich zugeben, dass ich dafür eine andere 100mm-Festbrennweite von Canon bevorzuge, nämlich das 100/2.0. Es ist eine Blende lichtstärker und noch handlicher, aber es hat keinen IS und kann keine Makros. Wer auf der Suche nach einem Makro ist, kann mit dem 100L-Makro nicht viel falsch machen. Damit wären wir wieder beim Satz vom Anfang, der einfach zutreffend ist.

17.05.2015

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