Geotagging: Womit?

In Teil 2 der kleinen Geotagging-Serie geht es darum mit welchen Geräten ich die Standortinformationen in die Fotos bekomme. Dazu gibt es mehrere Möglichkeiten, von der Kamera mit eingebauten GPS-Modul bis zum Smartphone als Ortungsgerät.

Kamera mit eingebauten GPS-Modul

Das ist natürlich die einfachste Möglichkeit, wenn die Kamera selbst ein GPS-Modul eingebaut hat. Dann kann sie bei der Aufnahme direkt die Geokoordinaten in die Exif-Daten des Fotos schreiben. Es gibt einige digitale Kompaktkameras mit integrierten GPS-Modul und wenn man mit dem Smartphone fotografiert, dann hat man meistens auch die Möglichkeit dazu. Bei Spiegelreflexkameras ist das aber noch die Ausnahme. Die Canon 6D ist die erste DSLR mit integrierten GPS.

Kamera mit GPS-Schnittstelle (Kabellösung)

Einige Kameras haben eine Datenschnittstelle um ein GPS-Modul anzuschließen. Bei meiner D700 beispielsweise kann ich so ein Modul an die 10-polige Datenschnittstelle anschließen und dann auf den Blitzschuh der Kamera befestigen. Das GPS-Modul wird dann auch von der Kamera mit Strom versorgt. Damit werden die GPS-Daten auch direkt bei der Aufnahme in den Exifs gespeichert. Ich nutze dazu ein Modul von Dawntech. Es gibt auch andere Modelle, sogar auch eins von Nikon selbst.

Kamera mit GPS-Schnittstelle (Funklösung)

Noch etwas trickreicher ist die Lösung, in die Datenbuchse der Kamera ein kleines Bluetooth-Modul zu stecken, was sich dann per Funk zu einem GPS-Modul verbindet. Dann braucht das GPS-Modul nicht auf dem Blitzschuh der Kamera zu sitzen, sondern kann sich in der Jackentasche oder Fototasche befinden. Solche Bluetooth-Module gibt es von Foolography oder AOKA. GPS-Module mit Bluetooth gibt es sehr viele, manche laufen mit Li-Ion-Akkus, manche mit AAA-Batterien. Dennoch muss man bei dieser Lösung immer beim Fotografieren darauf achten, dass alle Geräte aktiviert und verbunden ist.

Track aufzeichnen und nachträglich geotaggen

Wenn ich solche Module nicht an meine Kamera anschließen kann oder will, dann gibt es noch eine andere Möglichkeit. Ich zeichne mit einem GPS-Tracker einen Track auf. Da wird in einer kleinen Datei gespeichert, zu welcher Zeit ich an welchem Ort war. Diese Datei kann ich dann mit einem speziellen Programm auf dem Rechner einlesen, die Informationen mit den Uhrzeiten der Fotos abgleichen und so die Standortinformationen in den Exifdaten der Bilder ergänzen. Am bequemsten geht das mit Lightroom 4. Mit einer entsprechenden App lässt sich auch das Smartphone gut als GPS-Tracker nutzen.

Nachträglich manuell geotaggen

Wenn ich nun überhaupt kein Gerät oder Modul habe, was GPS-Daten aufzeichnet, oder wenn ich bei älteren Bildern nachträglich die Standortinformationen hinzufügen möchte, dann bleibt mir nur das manuelle geotaggen einzelner Bilder. Auch dazu gibt es verschiedene Software, die sowas unterstützt. In Lightroom 4 geht es einfach, denn man kann in einer GoogleMaps Ansicht den Ort suchen und dann die entsprechenden Bilder dort hinziehen. Daraufhin werden die Informationen in den Exif-Daten gespeichert.

Dennoch ist das manuelle geotaggen recht aufwendig, wenn es viele Bilder sind, und recht schwierig, wenn man Orte in fremden Gegenden nachvollziehen will. Daher ist eine der oben genannten automatischen Lösungen natürlich deutlich angenehmer. Also denkt für den nächsten Urlaub doch vielleicht mal über ein GPS-Modul nach 😉

Im dritten Teil nächste Woche gibt es noch einige Tipps, wie man so manche Fallstricke beim Geotaggen umgeht und was sonst noch dabei zu beachten ist.

04.11.2012

Teil 1: GPS Wozu? | Teil 3: GPS Was beachten?

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