Canon EF 300mm f/2.8 L IS USM

Was für ein Objektiv! Das 300er von Canon ist quasi der Einstieg in die Liga der Superteleobjektive. Ich habe es im Jahr 2010 kennengelernt und genutzt und davon will ich etwas berichten, denn so ganz gewöhnlich ist das kleine Supertele nicht.

In 2010 hatte ich eine Safari geplant und es war klar, dass ich dafür ein gutes Teleobjektiv haben wollte. Nach langer Überlegung kaufte ich im Winter ein gebrauchtes Canon 300/2.8L IS USM. In den nächsten Monaten übte ich den Umgang damit und im Sommer ging es dann nach Ostafrika. Danach verkaufte ich das Objektiv dann leider wieder, da es doch ein größeres Loch in den Geldbeutel reißt mit einem Gebrauchtpreis von 3300 €. Gegenüber des Listenpreises von 6600 € für das Nachfolgemodell (Mk II) ist das aber fast noch günstig.

Das 300/2.8 ist sozusagen das Kleine aus der Reihe der Superteleobjektive. Wobei ich es nicht wirklich klein finde. Auf dem oben gezeigten Foto wirkt es zwar durch den Telekonverter größer, aber es ist schon ein Brocken, wenn man sowas nicht gewöhnt ist. Mit etwas Übung kann man aber mit dem 300er gut aus der Hand fotografieren, was mit den größeren Superteleobjektiven nicht mehr möglich ist. Geliefert wird das 300er wie bei Objektiven dieser Klasse üblich mit einem eigenen Koffer. Der ist allerdings recht unpraktisch, ich habe meistens einen Think Tank Airport Rucksack verwendet. Das Objektiv selbst wiegt 2,5 kg und hat eine Länge von 25 cm ohne Geli. Die Geli aus Karbon wird etwas umständlich mit einer Feststellschraube befestigt. Zusätzlich gibt es einen Überzieher zum Schutz der Frontlinse, bei Naturfotografen auch ‘Elefantenkondom’ genannt. Die Naheinstellgrenze des Objektivs liegt bei 2,5 m.

Das 300/2.8L IS USM ist ein Hochleistungsobjektiv für den professionellen Einsatz. Der Autofokus ist sehr schnell. Zusätzlich kann man den Fokusbereich begrenzen und das Objektiv hat eine Funktion um einen vorher definierten Fokuspunkt direkt anzuspringen, das habe ich aber nicht gebraucht. Sehr willkommen ist auch der Bildstabilisator; der IS arbeitet in zwei Modi und bringt einen Vorteil von gut zwei Blenden. Weitere Infos zum Objektiv gibt es in einem Artikel bei TDP, wo es auch im Vergleich zu andere Superteles wie dem 500er gezeigt wird.

Ich habe das 300er an der Eos 1DsIII genutzt, oft auch mit einem Canon 2x Telekonverter Mk II. Das ist auch die oben auf dem Foto gezeigte Kombination. Sehr nützlich auf der Safari war übrigens der Bohnensack. Wenn man zum Fotografieren auf Safari geht, würde ich aus praktischen und Vernunftsgründen eher ein 100-400L, vielleicht an einer 7D empfehlen. Ich wollte aber eine Top Bildqualität haben und die Freistellung war mir für den Bildlook sehr wichtig, daher war für mich die Kombi 1DsIII + 300/2.8 ideal. Zusammen mit dem 2x Telekonverter ergibt das ein 600/5.6 Objektiv.

Für gewöhnliche Urlaubs- und Landschaftsfotografie reicht sicher ein kleines Tele wie das 70-200/4L. Für Hobby-Wildlife-Fotografen würde ich das 100-400L empfehlen. Wer aber professionelle Ansprüche hat und viel Brennweite mit top Bildqualität haben will, für den ist ein 300L das Richtige (oder eventuell sogar ein 500L). Die Bildqualität des 300er bei Offenblende ist überragend, Farben und Kontraste sind spitze und das Bokeh ein Traum.

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