Eine kleine Einführung in die Produktfotografie

Heute gibt es einen Gastbeitrag von Frank Schneider hier im Blog zum Thema Produktfotografie. Frank ist als ausgebildeter Fotograf auf diesen Bereich spezialisiert und als Berater für verschiedene Onlineshops tätig. Daneben schreibt er als Experte für bekannte Onlineportale und Fachverlage zum Thema Produktfotografie.

Eine kleine Einführung in die Produktfotografie

Ein Objekt so in Szene zu setzen, dass seine Dreidimensionalität, Farbe und sein Material auf einem Foto gut zur Geltung kommt, stellt für die meisten Fotografen eine Herausforderung dar. Hinzukommt, dass eine Atmosphäre geschaffen werden muss, die den Betrachter ins Bild holt. Dies ist extrem schwierig, da es sich schließlich um einen leblosen Gegentand handelt. Doch jeder passionierte Fotograf stellt sich gerne dieser Herausforderung, denn die richtige Beleuchtung und die passenden Einstellungen zu finden, macht letztlich großen Spaß. Daher möchte ich euch heute eine kleine Einführung in die Produktfotografie geben.

Worüber ich mir zuerst Gedanken machen sollte

Ziel der Produktfotografie ist es, den Gegenstand so wirklichkeitsgetreu wie möglich zu fotografieren. Dies bezieht sich auf die Größenverhältnisse, Farben und Oberflächenstrukturen. In diesem Zusammenhang spielen Perspektive und Beleuchtung eine wichtige Rolle, weil beides dafür sorgt, dass eine klare, gut erkennbare Dreiseitenansicht erreicht wird. Wichtig ist außerdem die Umgebung, in der ich das Objekt fotografiere. Diese sollte so ruhig wie möglich sein, weshalb für die Produktfotografie oft Hohlkehlen oder Lichtzelte verwendet werden. Der weiße Hintergrund schafft eine ruhige Atmosphäre, in welcher der Gegenstand optimal zur Geltung kommt. Damit eine gelungene Inszenierung möglich ist, benötige ich unter Umständen Klebeband, Posterstrips, Knetmasse, Buchstützen oder andere Hilfsmittel. Diese helfen mir dabei, den Gegenstand so zu platzieren, dass ich ihn perfekt fotografieren kann.

Brauche ich eine spezielle Kamera?

Möchte ich Produkte fotografieren, ist es von Vorteil, wenn ich verschiedene Einstellungen selbst vornehmen kann. Dies betrifft unter anderem die Belichtung, den Fokus und Weißabgleich. Da die meisten Produktfotos eine maximale Größe von 10×15 cm besitzen, ist eine Auflösung von 2000 Pixeln ausreichend. Fürs Internet reichen normalerweise sogar nur 800 Pixel. Mit einem 3-fachen optischen Zoom kommt man ebenfalls sehr gut zurecht. Es eignen sich also sowohl Spiegelreflex- als auch Kompaktkameras, die jedoch als wichtige Ausstattungsmerkmale ein Stativgewinde und einen Blitzkontakt haben sollten.

Am Anfang war das Licht

Ein entscheidender Faktor für ein gutes Produktfoto ist die passende Beleuchtung. Ein wenig Licht auf den Gegenstand zu werfen, reicht dafür leider nicht aus. Denn die unterschiedlichen Oberflächen reflektieren direktes Licht oft sehr ungünstig, sodass kein gutes Foto dabei rauskommt. Dies gilt vor allem für Objekte, die sehr glatt oder metallisch sind. Für eine optimale Ausleuchtung eignet sich daher nicht der Kamerablitz. Stattdessen sind verschiedene Möglichkeiten denkbar, von der Taschenlampe über Baustrahler bis hin zu Tageslicht. Eine Alternative zum natürlichen Licht stellen außerdem sogenannte Tageslichtlampen dar, weil ich damit unabhängig von Tageszeit und Wetter bin. Das Licht hilft außerdem beim „Modellieren“: Scheint es frontal auf einen Gegenstand, wirkt es in der Regel verflachend. Eine Beleuchtung von der Seite sorgt dagegen für Tiefe und Struktur, weil das Licht so Schatten erzeugt und das Objekt plastischer wirken lässt. Auch die Oberflächenbeschaffenheit kommt auf diese Weise besser zur Geltung. Um die richtige Position zu finden, experimentiert man am besten ein wenig. Wer schon Erfahrung in der Produktfotografie hat, wird sicherlich leichter und schneller die richtige Position für die Beleuchtung finden. In Zusammenhang mit der Beleuchtung kommen auch wieder Lichtzelt und Hohlkehle ins Spiel, welche das Licht reflektieren. Für Reflektionen können außerdem Spiegel und weitere reflektierende Elemente eingesetzt werden. Auch hier gilt: Mit Experimentieren kommt man zum besten Ergebnis.

Wer noch mehr über die Produktfotografie wissen möchte, dem empfehle ich das kostenlose eBook vom Profifotografen Eberhard Schuy, das hier als Download erhältlich ist.

(Bild von Jiri Vaclavek / Shutterstock)

20.11.2016

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One comment

  • Daniel Bierstedt 22.11.2016   Reply →

    Vielleicht liegt es an mir, aber hier wird doch nicht mehr gesagt, als dass es die Produktfotografie gibt. Eine SEHR kleine Einführung…

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