Henri Cartier-Bresson: The Decisive Moment

Der Fotograf des 20. Jahrhunderts, so wurde Henri Cartier-Bresson genannt. In der Tat ist er einer der Großen in der Geschichte der Fotografie. Sein legendäres Werk The Decisive Moment wurde nun neu aufgelegt und fand seinen Weg in mein Bücherregal.

Allein die Lebensgeschichte von Henri Cartier-Bresson (HCB) ist schon lesenswert. Er wurde 1908 geboren und wuchs in der Normandie und in Paris auf. Er studierte Malerei und in den 30er Jahren begann er mit der Fotografie. Von da an erlebte er diverse abenteuerliche Geschichten, die ich hier aufgrund ihrer Fülle kaum wiedergeben kann. Es gibt auch diverse Filme über ihn, z.B. L’amour Tout Court (2001) und The Impassioned Eye (2006).

HCB gründete 1947 mit Robert Capa und drei weiteren Fotografen die legendäre Magnum Agentur. Er fotografierte fast ausschließlich mit Leica und einem 50mm Objektiv. Mit seinem Stil den Moment auf die Schnelle einzufangen hat er quasi die Street Photography gegründet. Zu einer Zeit als Fotografieren bedeutete eine große Kamera auf einem Stativ aufzubauen, begeisterte er sich für die Möglichkeiten mit einer handlichen Kamera Momente im echten Leben einzufangen.

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Im Jahr 1952 wurde dann jenes Buch veröffentlich, was auf französisch den Titel ‘Images à la sauvette’ und auf englisch ‘The Decisive Moment’ trägt und dessen Cover von Matisse gemalt wurde. Im Vorwort sagte HCB zu seinem fotografischen Stil:

To me, photography is the simultaneous recognition, in a fraction of a second, of the significance of an event as well as of a precise organization of forms which give that event its proper expression.

Obwohl das Buch in der Künstlerszene hoch gelobt wurde, verkauften sich die 3000 französischen und 7000 englischen Exemplare der ersten Auflage eher schlecht. Daher wurde das Buch nicht neu aufgelegt. Im Laufe der Zeit gewann es immer mehr an Bedeutung und wird heute als eins der bedeutendsten Fotobücher des 20. Jahrhunderts angesehen. Die Preise für eine Originalexemplar stiegen ins Unermessliche.

Nachdem das Buch 62 Jahre lang praktisch nicht erhältlich war, hat sich nun der deutsche Verleger Gerhard Steidl daran gemacht eine Neuauflage herauszubringen. Dabei wurde größten Wert darauf gelegt nah am Original zu bleiben. Papiersorten und Druckverfahren wurden aufwendig ausgewählt. Im Ergebnis fühlt sich das Buch nicht wie ein Nachdruck sondern wie ein Original an und es macht wirklich Spaß die Werke von HCB zu betrachten. Weitere Informationen zum Buch gibt es hier.

Ich freue mich mit dem Neuzugang einen Klassiker in meinem Bücherregal zu haben, durch den ich gerne blättere und die zeitlosen Schwarzweißbilder betrachte.

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22.02.2015

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