Fesselnde Fotoausstellungen in London

Fotoausstellungen in London – Faszination und Begeisterung

London ist für viele Dinge bekannt: London Eye, Westminster Abbey, Greenwich Park, Buckingham Palace und Andrew Lloyd Webber. Diese Metropole hat darüber hinaus aber noch viel mehr zu bieten, nicht umsonst ist sie eine der meistbesuchten Städte der Welt. Neben zahlreichen Festivals und Sehenswürdigkeiten bietet London vor allem ein breites Spektrum an kulturellen Veranstaltungen. Besonders Fotografen und ihre Ausstellungen haben ein geeignetes Zuhause in der Metropole an der Themse gefunden. Dabei ist die Auswahl sowohl sehr vielfältig, sodass für jeden Geschmack etwas dabei ist, als auch sehr umfangreich, so dass hier leicht der Überblick verloren geht. Daher folgt nun eine kleine exquisite Auswahl von besonderen Ausstellungen, die in den nächsten Monaten besucht werden können.

Bevor auf diese Fotoausstellungen im Detail eingegangen wird, kommen hier noch einige Empfehlungen für die Leser, die noch im Juni in London sind. Wolfgang Tillmans ist ein sehr vielseitiger deutscher Fotograf, der bis zum 11. Juni 2017 im Tate Modern ausstellt. In seinen Fotografien setzt sich Tillmans mit allen Themen dieser Welt auseinander, sei es Mode, Natur, die Musikszene oder Stillleben. Er fängt die Realität in seiner Vielschichtigkeit ein und zwingt den Zuschauer dazu, genau hinzusehen. Als erster Nicht-Brite hat er den Turner-Preis, den bedeutendsten Kunstpreis Großbritanniens, erhalten. Die Fotoausstellung im Tate Modern ist eine echte Empfehlung und beeindruckt in der Vielfalt von Tillmans Schaffen.

Anderson & Low sind Fine Art Fotografen, die Porträts, Landschaften oder Architektur einfangen. In ihrer Ausstellung “Voyages” zeigen sie im Science Museum noch bis zum 25. Juni Schiffsmodelle aus dem Museum, wie sie vorher noch nicht präsentiert wurden. Das Besondere an den Arbeiten ist, dass Anderson & Low diese Modelle mithilfe von Licht und dem Überzug, der als Schutz dienen soll, abgelichtet haben und so einen nebelhaften Schleier kreieren. In den Fotografien verschwimmen Realität und Traum, die Boote wirken wie Geisterschiffe im Meer. Diese Ausstellung ist sicherlich nicht nur etwas für alle Schiffsbegeisterte und auf jeden Fall ebenso einen Besuch wert.

Im Royal Museum Greenwich gab es den einen großen öffentlichen Wettbewerb zum Thema Astrophotographie, das Ergebnis kann man sich bis zum 28. Juni mit dem Titel “Insight Astronomy Photographer of the Year” anschauen. Zahlreiche Teilnehmer durften ihre Fotos einreichen und wurden für insgesamt acht Kategorien (unter anderem Sonne, Mond und Sterne) ausgezeichnet. Das Ergebnis lohnt sich und es kommt noch ein Vorteil hinzu: Der Eintritt ist frei.

Der klangvolle Titel “I dream a world” stammt von der Ausstellung von Isaac Julien in der Victoria Miro Kunstgalerie. Julien ist nicht nur Künstler, sondern auch als Filmproduzent und Regisseur tätig. Bei dieser Fotoausstellung zeigt er Werke aus seinem Film Looking for Langston aus dem Jahre 1989, in dem der amerikanische Dichter, Schriftsteller und Aktivist James Langston Hughes (1902-1967) porträtiert wird. Julien präsentiert mit seinen Fotografien nicht nur vollendete Szenen aus dem Film, als wären es Porträts aus dieser Zeit, sondern auch filmische Momente wie den Aufbau von Licht oder Szene. Um genretypische Effekte zu erzeugen, fotografierte der Künstler sowohl mit analogen als auch digitalen Kameras. Er selbst ließ sich von Künstlern aus den 20er, 30er und 40er Jahren inspirieren. Diese Ausstellung trifft viele Geschmäcker. Zum einen fängt sie den Geist einer besonderen, künstlerischen Zeit ein, zum anderen bietet die Inszenierung einen wunderbaren Einblick in die Filmwelt von einem Macher selbst. Die Fotoausstellung kann noch bis zum 29. Juli besucht werden.

Liebhaber der Architektur und fremder Kulturen können sich auf die kommende Ausstellung Building That Fill My Eye: Architectural Heritage of Yemen in der Brunei Gallery freuen. Sie beginnt am 13. Juli und endet erst am 23. September 2017. Die Republik Jemen ist ein Staat voller Widersprüche. Dieser vereint eine reiche Kultur und Architektur, die von mehreren verschiedenen Einflüssen geprägt wurde. Das Land selbst wird von einem extremen Klima beherrscht und weist viele historische Fußabdrücke auf. Die Ausstellung zeigt Arbeiten von verschiedenen Künstlern, die diese Kultur zeigen, auf sie aufmerksam machen und damit den Erhalt unterstützen sollen. Die Fotografien können auch erstanden werden, ein Teil der Erlöse kommt einer Hilfsorganisation zugute.

London ist vielseitig und Londons Welt der Fotografie ist es ebenso. Wie man sieht, lässt sich für jeden Geschmack etwas finden; ganz gleich ob es sich nun um einen renommierten deutschen Fotografen, ein Fotowettbewerb oder um die Arbeiten eines Regisseurs handelt – und dies war nur eine kleine Auswahl. Die Fotoausstellungen wechseln laufend, aus diesem Grund sollte man sich regelmäßig informieren und die Augen offenhalten.

Gastbeitrag geschrieben von Edyta, Bilder von Goodfreephotos/Wikimedia.

30.05.2017

Wildlife Photographer of the Year im Natural History Museum London

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