Voigtländer VM 12mm f/5.6 Ultra Wide Heliar

Was ist besser als Ultraweitwinkel? Noch mehr Weitwinkel! Davon kann man nie genug haben. Ein Vollformatobjektiv mit 12mm Brennweite, kein Fisheye, das ist mal eine Ansage. Voigtländer macht das mit einem recht kompakten Objektiv möglich.

Bis zum Februar 2015 war das Voigtländer VM 12mm f/5.6 Ultra Wide Heliar das weitwinkligste Objektiv, was man für Kameras kaufen konnte. Aber irgendwer muss immer noch eine Schippe drauflegen und Canon stellte dann das Weitwinkelmonster 11-24L vor, was 1mm mehr Weitwinkel bietet. Dennoch ist das Voigtländer 12mm Ultra Wide Heliar ein ziemlicher Knaller.

Genau genommen gibt es drei Versionen. Es gibt das VM-Objektiv in der ursprünglichen Version mit M39-Schraubbajonett. Dann gibt es das VM-Objektiv in einer zweiten Version mit M-Bajonett. Diese Version hat den gleichen optischen Aufbau, ist aber wegen einem fest verbauten Filterhalter von den Abmessungen her deutlich sperriger. Schließlich gibt es noch, zumindest hat Voigtländer das für dieses Frühjahr angekündigt, die Version III als neues FE-Objektiv, also mit E-Bajonett. Ich habe mir die erste Version von diesem Objektivklassiker zugelegt.

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Hier seht ihr das VM 12mm Ultra Wide Heliar M39 in silber, mit Leitz Adapter für M-Mount, Sonnenblende, Objektivdeckel und dem 12mm Aufstecksucher für M-Kameras. Alles ist hochwertig verarbeitet und aus Metall gefertigt, hier gibt es kein Plastik. Das Objektiv ist 38mm lang, hat 51mm Durchmesser und wiegt 175g. Zum Vergleich, die Version II ist 43mm lang, hat 75mm Durchmesser und wiegt 230g. Die kommenden Version III wird voraussichtlich 74mm lang sein mit 67mm Durchmesser, das Gewicht ist noch nicht genau bekannt.

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Das Voigtländer VM 12mm Ultra Wide Heliar wird komplett mechanisch bedient, aber bei der Ausführung macht das tatsächlich Spaß. Der Fokusring hat Klickstopps bei 0,5m und 1m, sodass man die Entfernung auch einfach blind einstellen kann. Die Tiefenschärfe ist bei dieser Brennweite sowieso sehr groß. Die Naheinstellgrenze liegt bei erfreulich kurzen 0,3m (Version II hat 0,5m und Version III hat wieder 0,3m). Der Blendenring lässt sich auch sehr gut bedienen und rastet jede halbe Blende ein.

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Die Bildqualität ist erstaunlich gut. Die Bilder haben eine sehr gute Schärfe. Das ist besonders erstaunlich, weil das in den äußeren Bildbereichen bei einem Ultraweitwinkel wirklich keine Selbstverständlichkeit ist. Das Objektiv ist ein wenig empfindlich hinsichtlich Flares. Farbsäume sind mir nicht aufgefallen. Allerdings vignettiert das Objektiv und das nicht zu knapp. Es ist aber auch nicht erstaunlich, wenn man bedenkt, was das für ein extremer Bildwinkel ist.

Da wir hier einen sehr großen Bildwinkel und ein kurzes Auflagemaß haben, treffen in den äußeren Bildbereichen die Lichtstrahlen sehr schräg auf die Pixel des Sensors. Es gibt einige Berichte, dass das bei A7 Kameras der ersten Generation zu einer lila Vignettierung führt und die Bildqualität mindert. An meiner A7RII ist das nicht der Fall. Hier kommt es zu keinerlei negativen Effekten, was auch damit zusammenhängen könnte, dass der Sensor im BSI-Verfahren gefertigt ist und den Pixeln andere Mikrolinsen vorgesetzt sind. Bei älteren Kameras ist hier aber wegen dem Effekt Vorsicht geboten.

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Fazit

Das Voigtländer 12mm Ultra Wide Heliar ist ein erstaunliches Objektiv. Die Bauform ist extrem kompakt und der Bildwinkel ist wirklich extrem mit 12mm Brennweite. Die Bildqualität ist klasse; die Bilder sind sehr scharf aber haben auch eine Portion Vignettierung. Zusammen mit der sehr kurzen Naheinstellgrenze und der hochwertigen Verarbeitung aus Metall ist dieses Objektiv angenehm zu benutzen. Außerdem ist es mit dieser Brennweite konkurrenzlos und lässt außergewöhnliche Bildwinkel zu.

Links

Review bei Phillip Reeve | Artikel bei Luminous Landscape | Erwähnung beim Phoblographer

Beispielbilder

01.05.2016

 

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