Tipps zur fotografischen Entwicklung

Da ist man also begeisterter Digitalfotograf und die Fotos stapeln sich auf der heimischen Festplatte. Irgendwie will bei den eigenen Bildern nicht so recht die Begeisterung aufkommen; andere zeigen im Internet viel schönere Bilder. Wie machen die das nur und wie kommt man mit seiner eigenen fotografischen Entwicklung voran?

Die anderen fotografieren wahrscheinlich auch nicht viel besser, aber was man da im Internet sieht, sind nur ihre wenigen besten Bilder. Das ist etwas völlig anderes als wenn man stapelweise seine Rohbilder auf der Festplatte durchschaut. Es gilt also die eigenen Bilder auszusortieren, eine Auswahl zu erstellen!

Kuratier dich!

Das ist der Ratschlag, den ich gebe möchte. Sei dein eigener Kurator, denn jemand anders wird es nicht machen. Wühle dich durch die Bildersammlungen auf deiner Festplatte, suche deine Best-Of-Bilder heraus, erstelle ein Portfolio. Wenn du keine Auswahl erstellst und tausenden Rohbilder auf der Festplatte liegen hast, dann kann niemand damit etwas anfangen. Triff eine Auswahl, stelle ein paar Bilder zusammen, ein Thema, eine Serie, deine Top10, was auch immer. Schließlich bist du (Hobby-) Fotograf, also sollte du etwas zum Vorzeigen haben, etwas was auch bleibt, wenn die Festplatte gelöscht und der Cloud-Anbieter gewechselt ist.

Letztens habe ich einen Artikel gelesen, da ging es um die Fotografie heutzutage. Es werden so viele Fotos gemacht wie nie zuvor, mit dem Handy, mit Digitalkameras. Die Fotos liegen auf Speicherkarten, USB-Sticks, in der Cloud, man hat sie auf dem Handy und in sozialen Netzwerken. Aber was ist 5 Jahre später? Die Speicherkarte ist längst überschrieben, den Cloud-Anbieter gibt es nicht mehr und das Profil im sozialen Netzwerk ist gelöscht. Nichts ist mehr übrig von den Fotos von damals 🙁

Wir sind wohl die Generation, die die meisten Fotos macht, aber am wenigsten Fotos zurücklässt.

Also nimm dir etwas Zeit und setze dich an deine Fotosammlung. Was ist dein Thema, was ist dein Schwerpunkt? Warum fotografierst du überhaupt? Ich bin der Meinung, man muss sich für das interessieren, was man fotografiert. Nur dann kann man gute Fotos machen. Setze dich mit deinem Motiv aus einander.

Außerdem gilt: Übe Fotografieren, mach es, sei aktiv, sei draußen statt drinnen. Fotografie ist eine der Sachen, die sich nicht vom Lesen schlauer Bücher lernen lässt (und erst recht nicht vom Lesen von Internetforen). Fotografieren lernst du, in dem du fotografierst. Du musst mit der Kamera rumlaufen und Bilder machen; es ist die praktische Erfahrung, die zählt.

Wenn die Fotos dann gemacht sind, geht es darum die Auswahl zu erstellen. Welches Bild funktioniert, welches nicht? Was sind die drei besten Bilder und warum? Letztendlich ist es super ein oder mehrere Bilder zu rahmen und aufzuhängen. Ist es nicht das, worum es eigentlich bei der Fotografie geht? Suche dir einen Anbieter der Fotos oder Poster erstellt wie z.B. Foto Premio und dann ab dafür! So bekommen deine Bilder die richtige Aufmerksamkeit. Außerdem machst du durch den Auswahlprozess auch einen Entwicklungsschritt und dann macht es wieder Spaß neue Fotos aufzunehmen 🙂

Befreie deine Bilder von der Festplatte!

Bildquelle: Deavita, CC by 2.0

30.08.2015

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One comment

  • Lars 01.09.2015   Reply →

    das ist auch mein größtes Problem, aber wenigstens ist es mir bewusst :o) Ich lege in Lightroom so nach und nach Sammlungen an, wo im ersten Schritt für jedes Jahr die 60-80 besten Bilder reinkommen, daraus kann ich dann schneller eine Auswahl treffen, wenn mal entwickelt werden soll.
    M.E. hilft das Entwickeln auch, um bessere Fotos zu machen. Die Schwächen und Stärken eines Bildes sieht man meist besser, wenn es groß an der Wand hängt, außerdem ist man “gezwungen”, sich mal ausgiebig mir EINEM Bild zu beschäftigen, statt eine Serie nach der anderen runterzuknipsen.

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