Canon EOS 1Ds Mk III

Was für eine Kamera! Das (damalige) Topmodell im Canon-Lineup, die Vollformat-1D. Mit der EOS 1Ds Mk III habe ich von 2009 bis 2010 fotografiert. Dazu ein kleiner Rückblick.

Als Canon im Herbst 2007 die EOS 1Ds Mk III vorstellte, staunte man über die hohe Auflösung von 21 Megapixeln und über die Ausstattung der Profikamera. Aber der Listenpreis von 8000 Euro war auch ein Kracher. Zwei Jahre später, im Herbst 2009, war der Gebrauchtpreis auf gut 3000 Euro gefallen und ich legte mir die Top-Kamera zu.

Großes Aufgebot

Die Canon 1Ds III war zu der Zeit schlicht und ergreifend die beste DSLRs, die man kaufen konnte. Ein Kleinbildsensor mit 21 Megapixeln Auflösung und 5 Bilder pro Sekunde, das waren spektakuläre Werte. Dazu ein riesengroßer Sucher, ein herausragender Autofokus mit 45 AF-Feldern, Spotmessung am aktiven AF-Feld, usw. Hier ein Artikel von Photoscala aus der Zeit, der auf einige Details eingeht. Wer mehr Details nachschauen möchte, kann auch den Test von DPReview lesen.

Vergleich mit der 1Ds II

Gegenüber dem Vorgänger 1Ds II hatte die neue 1Ds III eine Menge mehr zu bieten. Das Bedienkonzept hatte man komplett umgestellt und die unsägliche Logik zwei Tasten gleichzeitig drücken zu müssen abgeschafft. Der Autofokus war erheblich verbessert worden, die Auflösung von 16 auf 21 Megapixel gestiegen und die Suchervergrößerung von 0,7 auf 0,76 fach. Die neue Batterie hatte eine deutlich längere Laufzeit. Kurz gesagt, das vorherige Topmodell 1Ds II sah auf einmal ziemlich alt aus.

Mein Weg zur 1Ds III

Meine Kamera im Jahr 2009 war die EOS 5D und im Herbst meinte ich eine bessere Kamera für die Portraitshootings und Hochzeitsreportagen zu brauchen. Die 5DII war keine Option, da sie den gleichen AF wie die alte 5D hatte und so blieb nur der Sprung auf das große Top-Modell 1DsIII. In der Tat war es ein großer Unterschied, gerade auch bei der Auflösung und dem Autofokus.

Einmal 1er, immer 1er

Die 1er liegt schwer in der Hand und fühlt sich auch im Hochformat wie aus einem Guss an. Das ist ein anderes Handling als eine 5D mit Batteriegriff. Da wackelt nichts und man hat das Gefühl, man könne mit der Kamera auch einen Nagel in die Wand schlagen. Dazu der 100% Sucher, das ist großes Kino. Ergänzt wird das mit einer Unzahl von CustomFunctions und dem Wissen, die beste Kamera zu haben. Auf Safari mit dem großen Tele habe ich die 1DsIII gerne genutzt.

Nicht alles gut

Aber ist die größte und teuerste Kamera auch die beste? Für mich war das nicht so! Mir war die 1DsIII schlicht zu groß und schwer. Ich hatte noch die 5D als Zweitkamera und stellte immer öfter fest, dass ich lieber die 5er als die 1er verwendete, obwohl die 1er ja eigentlich die viel bessere Kamera war. Sie ist nunmal ein ziemlich Brocken. Wenn man sie jemanden für einen Schnappschuss in die Hand gibt, bekommt der erstmal einen Schreck. Allein das Akkuladegerät hat fast die Abmessungen einer 5D und sprengt jedes kompakte Reisegepäck.

Fazit

Gut, besser, am besten – obwohl die EOS 1DsIII ein Traum von Kamera war, bin ich damit nicht wirklich warm geworden und habe die technisch schlechtere 5D bevorzugt. Natürlich habe ich den großen Sucher und tollen Autofokus der 1er geliebt, das Handling mit einem großen Tele war auch toll, aber insgesamt war die Kamera für mich einfach zu groß und zu schwer, weshalb ich mich mit der 5D wohler gefühlt habe. Die objektiv beste Kamera ist also nicht unbedingt die subjektiv beste Kamera 😉

01.03.2015

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3 comments

  • Ralf Jasper 10.05.2015   Reply →

    Hallo,

    Sehr schön geschrieben. Und sehr interessant.
    Ich bin gerade auf der anderen überholspur.
    Habe 2 5D und liebe diese Kamerą. Hammer BQ,
    jeder Pixel scharf ect….
    Eine neu gekaufte 5D2 wurde mit 605 Klicks wieder verkauft. Kein Mehrwert….
    Habe nun eine 1Ds2 mit 4000 Klicks erworben.
    Mit dem EF 135 L eine Offenbarung. Allein der Weissabgleich, die Cam liegt da niemals daneben.
    Der AF….zuverlässig. Ein Traum. Und die Farben der 1Ds2 sind ein Traum. Die gute 5D haut regelmässig die ISO im manuellen Modus daneben….bei der Einser ist das nicht der Fall.
    Wenn es um verlässliche hohe BQ geht, immer die 1Ds2. Oder anders im Bedienungskonzept die 1Ds3…

    Obwohl ich immernoch die guten, rauscharmen Sensoren bevorzuge….ala EOS 20D und 30D.
    Bei diesen Sensoren hatte Canon das Rauschen noch im Griff….verbunden mit einer “Crisp-Schärfe”.

    Alle anderen sollen den neumodischen Schrott kaufen… Immer schön der Werbung nach…..

    LG. Ralf

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